Bose

Sony WF-1000XM4

Die Gerätebezeichnungen von Sony sind immer wieder ein Spaß. Geht doch locker von der Zunge: WF-1000XM4. Ich bin froh, dass es den Online-Handel gibt. Da muss man einfach nur drauf klicken. Man stelle sich das im Fachhandel vor: Ich hätte gern diesen Sony Kopfhörer. – kramt den Zettel mit dem Namen raus – We Ef Bindestrich ein null null null ix em vier.

Ganz anders die Konkurrenz, mit deren Produkt ich so unglaublich glücklich bin: Kwaiet Komfort Ihrbatts – Was soll’n das sein. Nachdem ich die Ohrhörer nun eine kleine Weile quasi täglich benutzt habe, fühle ich mich berufen eine ordentliche Pfostierung zu den Stöpseln zu machen. Bevor ich keine Lust mehr habe.

Wie auch immer.

Wer nur auf Zahlen und Diagramme steht ist dort besser aufgehoben: Sony WF-1000XM4 Truly Wireless Headphones Review

Verpackung

Als Verpackung kommt eine kleine graue Pappschachtel ganz ohne Plastik daher. Was ich ganz gut finde. In der Schachtel sind die beiden Ohrhörer im Lade Etui, ein sehr kurzes Ladekabel und zwei weitere Paar Tips: groß und klein. Die mittlere Größe ist bereits auf den Ohrhörern. Ich vermute, dass die in den meisten Fällen passen.



Ohrhörer / Tragekomfort

Sie sind klein. Also im Vergleich zu den Vorgängen und den Quiet Comfort Earbuds. Ich kann damit ohne Probleme liegen und auch den Kopf zur Seite drehen ohne dass die Ohrhörer gleich an ein Kissen schubbeln.

Sie haben keine physischen Knöpfe sondern druckempfindliche Sensoren um diverse Dinge auszulösen: ANC aus/aus, Umgebungsgeräusche einblenden, Play/Pause, nächster/voriger Titel, Smart Assistent am Handy starten.

Die Bose Dinger haben ihren Namen (Quite Comfort) schon mit Berechtigung. Diese geflügelte Konstruktion der Ohreinsätze, die nur auf dem Hörkanal liegt ist viel bequemer als irgendwas, das schon ein Stück in den Hörkanal hinein reicht. Wer das nicht verträgt, kann mit In-Ear Kopfhörern gar nichts anfangen.

Davon abgesehen passen die Sony Ohrhörer ganz gut in die Ohrmuschel und sitzen dort auch solide, zumindest bei meinen Ohren. Vermutlich bin ich aber auch kein Schneeflöckchen mit ganz ultra-speziellen Ohren.

Ich benutze sie nur zu Hause oder im Zug, kA. wie das ist, wenn man damit durch die Gegend läuft oder womöglich Sport betreibt. Körperschall könnte bei leiser Musik vielleicht zu einem Problem werden. Ich habe mir vor eine ganzen Weile abgewöhnt in der Öffentlichkeit Kopfhörer zu tragen.

Lade-Etui / Akkuleistung

Nicht so klein wie die Schachtel der Apple AirPods pro, aber kleiner als die des Vorgängermodells oder das Etui der Bose QuietComfort Earbuds. Kann per USB-C und kabellos geladen werden.

Ich habe keine Ahnung, ob die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit zutreffen. Ich hatte noch nie über acht Stunden einen Ohrhörer im Ohr. Wird wohl auch so ohne Weiteres nicht passieren. Daher halte ich solche Angaben eher für uninteressant. Zumal ich die Stöpsel nach Gebrauch ohnehin wieder in das Etui lege, wo sie dann wieder geladen werden.

Pairing und Android App

Die frischen Kopfhörer befinden sich automatisch im Pairing Mode und ich hatte kaum die Möglichkeit mich gegen das Pairing mit dem Handy zu wehren. Ich habe die beiden Ohrhörer aus der Hülle genommen und schon hat das G8 fröhlich die beiden Stöpsle in Empfang genommen. In der Sony Headphone App die Priorität auf Klangqualität eingestellt und danach das Handy mit den neuen Bluetooth Settings neu gestartet. Und siehe da: LDAC. Und seitdem klappt das Pairing einwandfrei und stabil. Bei jedem Verbindungsaufbau wurde automatisch LDAC als Codec ausgewählt.

Die Headphone App von Sony ist die gleiche, die ich auch schon für die WH-1000XM4 (Over Ear) benutze. Und es empfiehlt sich auch diese zu installieren. Die Ohrhörer funktionieren zwar auch ohne, aber man kann sie halt nicht konfigurieren.

Tips

Die üblicherweise kurzlebigen Memory Foam Tips sind eine Spezialanfertigung von Sony und es können nur diese benutzt werden. Nee, nur ein Scherz! Ist ja nicht Apple. Ich hatte noch ein paar Inairs hier rumfliegen und die direkt mal ausprobiert. Praktischerweise hatten die den passenden Innendurchmesser. Man kann die Sony Tips also im Lauf der Zeit durch beliebige ersetzen. Man könnte vermutlich sogar Silikon Tip benutzen. Obwohl ich bezweifeln möchte, dass damit eine annähernd so gute passive Abschirmung erreichen werden kann.

ANC

Die passive Abschirmung ist durch die Schaumstoff Aufsätze ähnlich wie man sie von In Ear Kopfhörern gewohnt ist und bildet eine solide Basis, auf der das ANC aufsetzen kann. Im Augenblick nachdem ich ANC das erste Mal eingeschaltet habe, hatte ich kaum das Gefühl, es hätte sich was geändert. Nach eine kurzen Weile habe ich die Stöpsel wieder aus den Ohren genommen und dann ist mir aufgefallen, dass es in der Zwischenzeit auf der Baustelle vor dem Haus wieder richtig rund geht. Im Prinzip verhält es sich wie jedes ANC. Tiefere Frequenzen und gleichförmige Geräusche lassen sich gut ausblenden. Bei hohen Frequenzen und hellen Stimmen wird es schwerer.

Ist das nun besser als das vom Bose Quite Comfort? In Verbindung mit der besseren passiven Abschirmung unterdrücken die Sony Stöpsel idT. bisschen besser als die Quiet Comfort EarBuds. Allerdings musste ich beide in der gleichen Geräuschkulisse vergleichen um den Unterschied auszumachen. Es geht schon fast in den Bereich der Haarspalterei.

Was ANC betrifft würde man mit beiden Modellen nichts falsch machen. Und natürlich liegt das ANC konstruktionsbedingt hinter dem von ohrumschließenden Modellen leicht zurück. Aber dafür hat man auch nicht das Gefühl, den Kopf in einem Schraubstock eingespannt zu haben. Das muß jeder selbst wissen worauf er kann. Meistens habe ich auch mit Over Ear Kopfhörern kein Problem. Aber es gibt Situationen, dann kann ich einfach nicht drauf.



Klang

Das erste Hören war vielleicht nicht direkt enttäuschend aber zumindest ernüchternd. Die mittleren Höhen ab 5 KHz fallen so sehr in den Keller, dass die Standardprofil einfach nur noch dämlich klingt. Mit der Headphone App kann per EQ eine individuelle Anpassung des Klangbildes vorgenommen werden. Alter Schwede! Und das ist echt notwendig! Nach Einstellung des Equalizers lachte das Herz.

Die räumliche Abbildung ist OK und weitaus mehr, als ich von jedem Bluetooth In-Ear Kopfhörer erwarten würde.

Die Klangprofile vom WF-1000XM4 (in ear) und WH-1000XM4 (over ear) sind überraschend verschieden. Der WH hat deutlich mehr Oompf und die mittleren Höhen und Höhen sind trotz Anpassung durch des EQ beim WF etwas feiner mit ein wenig mehr Kontur. Beim Oompf kann die Clear Bass Einstellung von EQ etwas nachhelfen. Aber da kann man auch schnell übertreiben…

Wie schon bei den WH lohnt sich die LDAC Unterstützung. Wird übe die Sony App oder die Entwicklereinstellung am Handy AAC erzwungen, ist ein deutlicher Qualitätsverlust hörbar.

Fazit

Jo. Klingt gut genug um richtig Spaß zu machen. ANC ist schon ein Knaller für einen In-Ear Kopfhörer. Persönlich ziehe ich die Sony WF den QuietComfort Earbuds vor, da mir nach EQ der Klang einfach besser gefällt. In der Woche, die ich sie Ohrhörer bin benutzt habe, hatte ich keine Verbindungsprobleme. Ich denke, das ist eine der größte Schwächen der Bose Ohrhörer.

Bluetooth ist Schuld am Untergang der Zivilisation

Wenn ich in einer Bewertung eines Bose Produkts nochmal lesen sollte, dass es vermehrt Probleme bei der Verbindung geben sollte, dann lese ich in Zukunft nicht mehr darüber hinweg. Noch nie hat mich ein Kopfhörer mit eben diesen Problemen so sehr genervt wie die Bose QuietComfort Earbuds.

Bei ca. jedem dritten Verbinungsversuch bleibt einer der beiden Buds still. Die LEDs leuchten fröhlich vor sich hin als sei alles fluffig. Aber auf einer Seite ist kein Ton. Allein das Zurücksetzen der Buds über die Ladeschachtel hilft. Und hier die Prozedur:

  1. Ladeschachtel mit Strom versorgen
  2. EarBuds in die Schachtel legen
  3. Deckel für 5 Sekunden schließen und wieder öffnen
  4. An der Ladeschachtel den Bluetooth Knopf für 30 Sekunden gedrückt halten und dann loslassen. Die LEDs an den Buds leuchten dann erst weiss und blinken dann blau.
  5. Am Sendegerät die alte Bluetooth Einstellung für die Kopfhörer entfernen
  6. Und schließlich neu verbinden

Punkt 1 ist besonders unterhaltsam, wenn man unterwegs ist. Und es ist auch völlig egal, ob man die EarBuds mit einem iDing, Android Gerät oder Computer verbinden will. Es wird zu einer Geduldsprobe...

Bose Sleepbuds II - vier Monate später

Ich hatte mir vor einigen Monaten die Bose Sleepbuds zugelegt um mit den unruhigen Nächten in diesem Haus klarzukommen. Zeit für ein Fazit.

Die Sleepbuds sind keine Ohrstöpsel, die jedes Geräusche blocken können. Um Straßenlärm am Tag zu blockieren sind sie beispielsweise völlig ungeeignet und ich denke auch ein Schnarchen ist ein bisschen viel für die Buds.

Für moderat laute Musik aus Nachbarwohnungen oder ein bisschen Gepolter in der Nacht scheinen die Sleepbuds allerdings wie gemacht zu sein. Auch ein einparkendes Auto lässt mich nicht bei geöffnetem Fenster nicht mehr wach werden.

Nach einer Weile bin ich auf einige Klänge so eingestellt gewesen, dass sie geradezu schlafinduzierend wirken. Ich habe selten Probleme mit dem Einschlafen aber die Buds habe ich kaum im Ohr und schon falle ich ins Land der Träume. Refugium ist mein persönlicher Favorit, da der Klang auch recht gut meinen Tinnitus überlagert.

Auf die Lautstärke kommt es an. Und hier ist weniger mehr. Anfangs hatte ich die Lautstärke etwas zu hoch eingestellt um bloß alle möglichen Geräusche auszublenden. Das hat mir allerdings sehr unruhige Nächte beschert. Erst bei viel geringerer Lautstärke konnte ich gut schlafen. Und die dezenten Geräusche, die mich sonst haben wachwerden lassen wurden trotzdem ausgeblendet.

Eventuell macht es auch Sinn die Spieldauer einzugrenzen. Die App bietet die Möglichkeit nach einer einstellbaren Zeit die Wiedergabe zu stoppen. Selbst hier im Haus wird es auch an Wochenenden morgens zwischen vier und fünf etwas ruhiger.

Unterm Strich hat sich die Anschaffung für meinen Anwendungsfall mehr als bezahlt gemacht.

Ich war zwar kein Fan der Apple AirPods pro aber ich könnte mir vorstellen, dass man mit denen auch ganz gut schlafen kann, da die nunmal die kleinsten In-Ear-Stöpsel mit ANC sind. Allerdings könnten die nachts auch mal aus den Ohren rutschen, wenn man den Kopf im Schlaf zu sehr bewegt und ein Ohr am Kissen oder der Decke schubbelt. Keine Ahnung. Nur eine Vermutung.

Neue Klänge

Es scheint als würden der Tonbibliothek der Bose Sleepbuds ab und an neue Klänge hinzugefügt werden. Kürzlich sind uA. "Frost" und "Whiteout" hinzugekommen. Letzterer eignet sich sehr gut zur Maskierung meines Tinnitus. Das ist ziemlich angenehm!

Bose Sleepbuds

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Ich schlafe zu wenig. Nicht dass ich schlecht schlafen würde. Nein, einfach nur zu wenig.

Da ich wochentags nicht später aufstehen könnte, kann ich lediglich versuchen früher schlafen zu gehen. Und das lohnt sich nicht, da es im Haus bis in den späten Abend einfach zu laut ist. Das Haus ist hellhörig und ich habe zum Teil einfach beschissen laute Nachbarn.

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Bose Quiet Comfort 20 & Quiet Comfort 35II

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Ursprünglich sollte ein Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung nur eine passive Maßnahme im Umgang mit dem eher sozial unangepassten Teil meiner Nachbarschaft sein. Aber es wurde viel mehr. Schon nach kurzer Suche bin ich auf den Bose Quite Comfort 35 und Sony 1000XM2 gestoßen. Der 1000XM2 hat eine Reihe witziger Feature wie bespw. touchsensitive Bedienelemente oder Anhalten der Musik, wenn eine Muschel vom Ohr genommen wird. Ausserdem klingt er ziemlich gut und die Geräuschunterdrückung arbeitet beeindruckend gut.

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